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©Ulrike Nikolai 2024 |
Wesen-Haft
Ein großes Wesen bist du, Fjord
Liegst still an einem festen Ort
Berge und Täler grenzen dich ein
Und auf dir glänzt blaugrüner Schein
Liegst still an einem festen Ort
Dein Wasser trägt die Gletscher fort
Und auf dir glänzt blaugrüner Schein
Wie gern möcht‘ ich dein Wasser sein
Dein Wasser trägt die Gletscher fort
Du fließt durchs Land in Süd und Nord
Wie gern möcht‘ ich dein Wasser sein
Ich tauchte in dein Wesen ein
Du fließt durchs Land in Süd und Nord
Ein großes Wesen bist du, Fjord
Wie gern möcht‘ ich dein Wasser sein
Berge und Täler grenzen dich ein
© Ulrike Nikolai 2024
Anmerkung von mir:
Die Form des Kreuzreims habe ich nicht beachtet. Dieses ist mein erstes Gedicht in dieser Form.
Ein norwegischer Fjord hat ein Wesen, das man beim Betrachten erkennen oder ihm andichten kann. Er ist - was seine Form anbelangt - gewissermaßen in Haft. Seine "Gefängniswände" sind die ihn umgebenden Berge, die Landschaftsstrukturen. Im Inneren dagegen ist er höchst lebendig. Diese Eigenheiten habe ich in meinem Gedicht zum Ausdruck bringen wollen.
Die Überschrift ergab sich aus dem Inhalt: ein Wesen in Haft. Das Wesen ist beschränkt, reduziert, begrenzt auf bestimmte Eigenarten.
Dazu habe ich die Gedichtform "malaiisches Pantun" gewählt, das quasi auch eine äußere Begrenzung mit seiner Regelhaftigkeit darstellt, im Inneren aber sowohl die Lebendigkeit des Fjordwassers wie auch meine Gefühle im Zusammenhang mit diesem Wasser zulässt.
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